#005 Spezial: Der Klügere gibt nach - mit 1/2 Weisheiten durchs Leben

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#Transkript „#005 Spezial: Der Klügere gibt nach - mit 1/2 Weisheiten durchs Leben“

Herzlich Willkommen bei Zoff´n Zucker Konflikte sind sexy. Der Soundtrack von Christoph Maria Michalski. Er macht somit das Schwierige möglich: Glücklich leben mit Konflikten.

Herzlich Willkommen bei Zoff´n Zucker Konflikte sind sexy. Der Soundtrack von Christoph Maria Michalski. Er macht somit das Schwierige möglich: Herzlich Willkommen zu einem Spezial aus gegebenem Anlass und der Anlass ist für mich die tagesaktuelle Situation mit den Demonstrationen. Gegen Rechtsextreme.

Mein Statement vorweg: Ich finde, dass demokratiegefährdend und mit aller legitimen Macht einzudämmen.

Mein Statement vorweg: Für mich ist es aber nur ein Nebenschauplatz. Das ist wie bei einer Erkältung, da helfen Solidaritätsbekundungen überhaupt nicht, die beenden ja nicht den Schnupfen. Das macht Hühnersuppe glaub ich besser. Es ist ein wichtiger Bestandteil zugegebenerweise.

Mein Statement vorweg: Es liegt an den kleinen Taten im Alltag und da kommen so Begriffe mehr in den Sinnen wie Zivilcourage, Rückgrat haben. Das geht los bei verächtlichen Äußerungen im bekannten Freundeskreis. Im Vereinsleben, bei gemütlichen Veranstaltungen, auch wenn da extreme Meinungen gerade mit Alkohol auftauchen, dem Einhalt zu gebieten.

Was mir dabei Sorgen bereitet, ist die Debattenkultur. Wir verteidigen das edle Gute der Demokratie teilweise mit Fäkalsprache da. Jetzt zitiere ich aus meinem Artikel bei FOCUS, den ich auch in den Shownotes verlinke. Da gibt es so ein paar Techniken, einige nenne ich jetzt mal: als Beispiel die Interviewtechnik in Talkshows. Wo vermeintliche Fragen Statements sind, die von einem Experten nur abgenickt werden sollen. Es folgt nun die Darstellung eines fiktiven Talkshow Beitrages zwischen dem Talkmaster Lons-Berger und dem Konfliktexperten Christoph Maria Michalski.

Lons-Berger sagt: „Ich begrüße Sie zu meinem Talk mit dem Experten Christoph Maria Michalski über Konflikte. Politiker gehen die Argumente aus und sie Mauscheln im Hintergrund. Ist das eine Verarmung unserer Diskussionskultur, wenn man bedenkt, dass viele Gesetze zurückgenommen werden müssen?“

Michalski: „Das gibt mir auch sehr zu denken und ich frage mich,… „

Lons-Berger: „Danke für die Bestätigung meiner Sichtweise und kommen wir nun zu der Frage, sind wir in der Lage? Die Herausforderung der Zukunft zu meistern, wenn man bedenkt, dass die Klimakrise fortschreitet, die kriegerischen Auseinandersetzungen zunehmen und Menschen immer verunsicherter werden. Da kann ja einmal schon Angst und bange werden.“

Michalski: „Menschen haben 3 Grundwürfe die... „

Lons-Berger: „ Ja, das habe ich gleich vermutet, dass Sie dieser Meinung sind. Schwere Zeiten kommen auf uns zu und wir müssen den Gürtel enger schnallen. Sehen Sie doch einen Funken Hoffnung in der düsteren Zeit, wo die Politiker nicht mehr die Interessen des Volkes vertreten?“

Michalski: „Ich bin im Grunde meines Herzens optimistisch,…“

Lons-Berger: „Das sei ihnen von Herzen gegönnt, da Sie ja nur theoretisch über diese Szenarien sprechen können. Es war wieder sehr interessant, die Meinung eines Fachmannes und Experten dazu zu hören und ich bedanke mich für ihr kommen.“

Lons-Berger: Rein fiktiv dieses Beispiel, aber für mich überspitzt dargestellt. Der Grund, warum ich keine Talkshows mehr mehr anschaue.

Lons-Berger: Es gibt ein Argumentationspyramide. Ganz oben steht die Widerlegung des zentralen Punktes, also wenn sie die Schwachstelle einer Argumentationskette treffen. Und Sie damit zum Zerbröseln bringen. Dann ist das die Königsdisziplin der Argumentationstechnik.

Lons-Berger: Darunter kommen dann unterschiedliche Sachen, und ganz zuunterst sind Beleidigungen und knapp darüber sind -ad hominem- auf den Menschen gehende Argumentationen. Und da ist zum Beispiel Ricarda Lang, die wird ja wegen ihrer Körperlichkeit sehr oft angegangen. Es sind Witze und Karikaturen im Umlauf, die echt stammtischniveau haben oder drunter sind. Das Vorgehen ist die Diskreditierung eines Menschen aufgrund persönlicher Eigenarten, Körpermerkmalen, Auffälligkeiten oder ähnlichem. Und damit wird dann die Fachkompetenz oder eine fundierte Meinung zu einem bestimmten Thema abgesprochen.

Lons-Berger: „Herr Michalski, Sie sind ja schon so lange aus dem Berufsleben heraus!“

Lons-Berger: Da Sie Frau Meier ja keine Kinder haben, können Sie über dieses Thema nicht mitreden!“

Das ist so ein beliebtes Argument, da mal bleib ich mal drauf. Eine Möglichkeit wäre zu antworten: “Das finde ich jetzt sehr interessanten Gedanken. Dass Sie Fachmann für die Erziehung Ihrer Kinder sind, das spreche ich Ihnen nicht ab- dass sie aber aus der Tatsache, dass sie ihre Kinder erzogen haben, über allgemeine Erziehungsfragen auch Bescheid wissen? Also ehrlich gesagt, da habe ich meine Zweifel dran. Also ich hab einen Führerschein, ich kann Auto fahren. Das heißt aber nicht, dass ich ein Formel 1 Rennen kommentieren könnte- fachlich sachlich, weil das ist ne ganz andere Kategorie. Aber ich hab ja einen Führerschein, ich kann ja Autofahren.

Das ist so ein beliebtes Argument, da mal bleib ich mal drauf. Eine Möglichkeit wäre zu antworten: Ein weiterer Punkt ist, dieses dreiste Behaupten von irgendwelchen Tatsachen, besonders Statistiken sind ja da sehr beliebt. Ich habe so eine Fachzeitschrift, da steht dann immer drin, was weiß ich 53% der Generation Z hat XY als Eigenart oder als Wunsch. Manchmal steht dann dabei, dass das eine repräsentative Umfrage unter 412 Studierenden einer Universität war.

Vor Jahren habe ich mal eine Werbung gesehen, als ich noch Fernsehen guckte: Da stand dann 9 von 10 Frauen empfehlen diese Spülung. Klein eingeblendet war, dass die Frauen, die an dieser Studie teilgenommen haben, in der Anzahl aus 49 bestand.

Vor Jahren habe ich mal eine Werbung gesehen, als ich noch Fernsehen guckte: Sehr schön sind auch immer Kompetenzbezeugungen von Professor Dr. h.c., Diplomaten, oder VIPs. Auch ich finde es immer sehr sehr interessant und erstaunlich, wenn Menschen Expertise in einem Fachgebiet haben. Und dann der Meinung sind, dass sie auch auf anderen Gebieten eine ähnliche Kompetenz haben.

Vor kurzem habe ich einen Bericht gelesen über den Autopapst, der über Verbrenner und Elektromotoren gesprochen hat und seine jetzt grob zusammengefasste These war: Die Ampelkoalition müsse weg, weil sie wirtschaftlichen Schaden verursachen. Dass er besser einschätzen kann, ob Verbrenner oder Verbrennermotor sinnvoll ist, wie es der Autowirtschaft geht, das steht außer Frage. Aber, dass er daraus ein politisches Statement ableitet und eine Forderung mit seinem Titel stellt. Das finde ich persönlich schon sehr, sehr gewagt.

Probieren wir es doch mal selbst aus: Behaupten sie irgendetwas, was kompetent klingt und wenn ihnen keiner widerspricht, scheint es ja richtig zu sein. Mhm, Sie sehen mein Lächeln jetzt nicht, oder? Wenn jemand es widerlegt, dann fragen Sie: „Worauf berufst Du Dich? Kannst Du das beweisen?“ Das ist auch so dieses charmanter Move: Wenn ich angegangen werde, muss der andere den Beweis für sein Argument bringen, aber ich nicht für meins.

Probieren wir es doch mal selbst aus: Das Reden und Handeln mit verschiedenen Ansprüchen, Wasser predigen und Wein trinken. Ich hab in dem besagten Artikel mal den Lokführerstreik in der zweiten Januarwoche erwähnt und zwar hat dort der GDL Chef sich drüber geäußert, dass er den Streik verschiebt. Und zwar aufgrund der Tatsache, dass von Montag bis Mittwoch der deutsche Beamtenbund seine zweitägige Jahrestagung abhält. Und da die GDL-Mitglied im deutschen Bankenbund ist, haben sie es quasi verschoben. Erklären Sie bitte mal, dass jemandem, der zur Arbeit muss, der eine medizinische Behandlung in einer anderen Stadt hat. Also dem einfachen Bürger, der darauf angewiesen ist, dass die Bahn fährt. Das auf bestimmte Dinge, die nah sind, also Weintrinker unter sich, Rücksicht genommen wird zu Lasten der anderen.

Sehr schön ist auch, es gibt so ein Phänomen der Detailtiefe. Wir glauben ja, über alles reden zu können. Aber wenn wir mal ehrlich sind, und das wissen Menschen, die Kinder haben- die fragen immer: Wie funktioniert eine Toilette? Wir benutzen sie wahrscheinlich mehrmals täglich, aber wissen sie, wie das Ding eigentlich funktioniert? Wir haben also eine Meinung, aber ob die fundiert ist und ob die auch rhetorischen, argumentatorischen Gegenfragen standhält, das sei doch mal hingestellt. An gewissen Stellen hilft Wissen also.

Sehr schön ist auch, es gibt so ein Phänomen der Detailtiefe. Wir glauben ja, über alles reden zu können. Aber wenn wir mal ehrlich sind, und das wissen Menschen, die Kinder haben- die fragen immer: Ein Punkt, der auch noch dazu gehört. Ich hatte davon gesprochen, dass Demokratiegegner nicht mit Fäkalsprache zu bekämpfen sind. Also diese unterste oder die unteren Stufen der Argumentationspyramide zu nutzen, um Menschen zu diffamieren, die ihr legitimes Recht in einer Demokratie wahrnehmen- ist ja auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.

Sehr schön ist auch, es gibt so ein Phänomen der Detailtiefe. Wir glauben ja, über alles reden zu können. Aber wenn wir mal ehrlich sind, und das wissen Menschen, die Kinder haben- die fragen immer: Ich würde schon Wörter benutzen in ihrer Exaktheit. Hier sei ein Beispiel erwähnt. Das sind ja keine Demonstrationen gegen rechts. Das ist rechtsextrem, rechtsradikal? Dann mit dem Pappschild ja, „Gegen rechts“ diffamiere ich ja dann und werfe alle in einem Topf, die eine von der Mitte rechts sind. Man traut sich ja dann gar nichts mehr zu sagen, dass man konservativ rechts oder linksliberal ist, weil man automatisch in diesen Topf geworfen wird.

Sehr schön ist auch, es gibt so ein Phänomen der Detailtiefe. Wir glauben ja, über alles reden zu können. Aber wenn wir mal ehrlich sind, und das wissen Menschen, die Kinder haben- die fragen immer: So, was hat das Ganze jetzt mit dem Schiff des Theseus zu tun. Dazu gibt es erst eine kleine Einführung n die griechische Mythologie. Theseus hat als König über Athen geherrscht. Gut, da gibt es auch wieder andere Quellen, die behaupten, er wäre der Sohn des Poseidons gewesen, aber dies sei mal dahingestellt. In einer der Geschichten wird beschrieben, wie er mit einem Schiff von Kreta nach Athen segelt. Das Schiff war schon über 300 Jahre alt und während der Fahrt mussten Plankenteile ausgetauscht werden.

Und das ist jetzt ein philosophisches Problem, ein Paradoxon, wo sich schon viele Menschen den Kopf drüber zerbrochen haben: Bei der Ankunft - ist es nach diesen vielen Reparaturen noch das Schiff des Theseus? Denn es könnt ja theoretisch sein, dass keines der Originalteile mehr an Bord ist. Also ist er mit dem Schiff des Theseus abgefahren. Dann wurde es permanent repariert und ist es dann noch hinterher das Schiff des Theseus, wenn er damit ankommt. Diese philosophische Frage möchte ich jetzt nicht diskutieren, das können andere viel besser als ich. Aber ich nehme das Bild „Schiff des Theseus“ auf, und zwar mit der Analogie: Wir sind auf einer Demokratiereise über das Meer der Zeiten. Wir sitzen alle in einem Boot. Das heißt, während der Überfahrt in der „Demokratia“, wenn wir das Schiff mal so nennen wollen, müssen wir auch dauernd Reparaturen vornehmen. Veränderungen, teilweise Umbauten sind zu machen. Aber für mich ist dann die Frage philosophisch gesehen geklärt. Es bleibt immer das Schiff der Demokratie.

Anderes Wortspiel ist ja auch: „Es muss sich ändern, damit es so bleibt, wie es ist!“

Also permanente Veränderung. Wir arbeiten an diesem Schiff der Demokratie. Und wenn es dann Leute gibt, die den Anstrich der Planken nicht sauber machen, die nicht die handwerkliche Qualität anlegen oder einfach nur faul rumhängen. Ja, dagegen müssen wir etwas tun, finde ich. Aber es ist doch legitim, dass nicht alle mit derselben Begeisterung sind. Unseren Paradoxen ist ja auch, wenn sich Leute dahinstellen und sagen: Diese Demonstrationen sind ein Ausdruck einer diktatorischen Sichtweise, wo ich mich frage: Demokratie, Diktatur ist Diktatur, nicht da, wo es keine freie Meinungsäußerung gibt, also die Tatsache, dass Menschen sich frei äußern können?

Also permanente Veränderung. Wir arbeiten an diesem Schiff der Demokratie. Und wenn es dann Leute gibt, die den Anstrich der Planken nicht sauber machen, die nicht die handwerkliche Qualität anlegen oder einfach nur faul rumhängen. Ja, dagegen müssen wir etwas tun, finde ich. Aber es ist doch legitim, dass nicht alle mit derselben Begeisterung sind. Unseren Paradoxen ist ja auch, wenn sich Leute dahinstellen und sagen: Obwohl sie Löcher in das Schiff der Demokratie bohren. Ja, das lass ich dann komplett mal unkommentiert.

Also permanente Veränderung. Wir arbeiten an diesem Schiff der Demokratie. Und wenn es dann Leute gibt, die den Anstrich der Planken nicht sauber machen, die nicht die handwerkliche Qualität anlegen oder einfach nur faul rumhängen. Ja, dagegen müssen wir etwas tun, finde ich. Aber es ist doch legitim, dass nicht alle mit derselben Begeisterung sind. Unseren Paradoxen ist ja auch, wenn sich Leute dahinstellen und sagen: Ich beende mal dieses Spezial, weil ich würde mich ansonsten nur wiederholen würde (ich möchte mich auch nicht aufregen) mit einem Satz.

Also permanente Veränderung. Wir arbeiten an diesem Schiff der Demokratie. Und wenn es dann Leute gibt, die den Anstrich der Planken nicht sauber machen, die nicht die handwerkliche Qualität anlegen oder einfach nur faul rumhängen. Ja, dagegen müssen wir etwas tun, finde ich. Aber es ist doch legitim, dass nicht alle mit derselben Begeisterung sind. Unseren Paradoxen ist ja auch, wenn sich Leute dahinstellen und sagen: „Die Menschen, die Planken verrotten oder Löcher darin bohren, müssen in der Minderheit bleiben, sonst ersaufen wir alle!“

Also permanente Veränderung. Wir arbeiten an diesem Schiff der Demokratie. Und wenn es dann Leute gibt, die den Anstrich der Planken nicht sauber machen, die nicht die handwerkliche Qualität anlegen oder einfach nur faul rumhängen. Ja, dagegen müssen wir etwas tun, finde ich. Aber es ist doch legitim, dass nicht alle mit derselben Begeisterung sind. Unseren Paradoxen ist ja auch, wenn sich Leute dahinstellen und sagen: Jetzt hätte ich ja beinahe das Wichtigste vergessen. Das heißt ja, „Der Klügere gibt nach!“

Also permanente Veränderung. Wir arbeiten an diesem Schiff der Demokratie. Und wenn es dann Leute gibt, die den Anstrich der Planken nicht sauber machen, die nicht die handwerkliche Qualität anlegen oder einfach nur faul rumhängen. Ja, dagegen müssen wir etwas tun, finde ich. Aber es ist doch legitim, dass nicht alle mit derselben Begeisterung sind. Unseren Paradoxen ist ja auch, wenn sich Leute dahinstellen und sagen: Mit dieser Weisheit bin ich aufgewachsen. Was ich aber erst vor kurzem entdeckt habe, ist die Tatsache, dass dieses Zitat von Marie von Ebner Eschenbach nicht vollständig ist.

Das heißt nämlich: „Der Klügere gibt nach - eine traurige Wahrheit, denn sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit!“

Das heißt nämlich: Das ist Maxime meines Handels.

Das heißt nämlich: Wenn Sie Fragen haben, Themen, die Sie schon lange quälen oder mit Ihrer Stimme eine Soundsnack Folge bereichern möchten, melden Sie sich gerne bei mir entweder unter senior@christophmichalski.de oder Sie finden meine Handynummer auf www.christophmichalski.de. Ich freue mich, wenn Sie bei der nächsten Folge die Lauscher auf Empfang stellen. Bis dahin. Konflikte sind sexy. Na, sowas von.

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